Chlausabend am 09. Dezember 2024 mit zwei Vorträgen

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Chlausabend mit Knabbereien und zwei Beiträgen von Xaver Schmid und Ivan Cucchi

Bild „Chlausabend 2024“ von Ivan Cucchi mit einem KI-Programm hergestellt

Ivan Cucchi: «Zahlen zum Pilzjahr 2024 im Verein für Pilzkunde Zürich»

Ivan informierte uns auch dieses Jahr wieder über die gefundenen und im Verein für Pilzkunde Zürich ausgestellten Pilze.

Die Funde werden bei uns in Kunststoffschalen, jeweils versehen mit einem Zettel mit wissenschaftlichem und deutschem Namen beschriftet, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugänglich gemacht.

Die Anzahl der ausgestellten Pilzarten hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen:

Waren es 2013 noch 2195 Schalen in denen 571 Arten ausgestellt wurden (eine Art kann selbstverständlich mehrfach gefunden worden sein),  so waren es 2024 bereits 3046 Schalen mit insgesamt 1037 Arten, was fast einer Verdoppelung entspricht.

Seit diese Zählung von Ivan gemacht wird, also seit ca. 2013, wurden bei uns insgesamt 2535 Pilzarten gefunden und ausgestellt! (Vgl. auch die von Hans Grutsch zusammengestellten tabellarischen Fundlisten der letzten Jahre: https://pilzverein-zuerich.ch/fundlisten/ ).

Die nächste Abbildung zeigt die von Ivan zusammengetragene Pilz-Hitparade von 2024:

In den Pilz-Hitparaden der vergangenen Jahre kommen einige Arten immer wieder vor, doch je nach Wetterverhältnissen schaffen es gewisse Arten in der Rangliste weiter nach oben.

Auch 2024 wurden wieder etliche Funde zur DNS-Bestimmung in ein Fachlabor eingesendet.

So konnte beispielsweise ein Schneckling, der keinen Geruch aufwies und der dem Schwarzpunktierten Schneckling sehr glich, jedoch keinerlei Punkte am Stiel hatte, als Wohlriechender Schneckling (Hygrophorus agathosmus) identifiziert werden. Da dieser Pilz sehr spät im Jahr gefunden wurde, hatte er offenbar seinen arttypischen Geruch bereits verloren!

Xaver Schmid: «Interessante Funde 2024»

Auch an diesem Chlausabend hat uns Xaver wieder mit vielen interessanten und auch sehr seltenen Pilzarten bekannt gemacht – wiederum mit beeindruckenden Fotografien. Einige Arten seien hier genannt:

• Österreichischer Kelchbecherling – Sarcoscypha austriaca. Diese sehr schöne und seltene Pilzart erscheint im Winter in Auenwäldern
• Falber Ackerling – Agrocybe putaminum. Er hat einen dicken Stiel, fast wie ein junger Steinpilz und wächst in Hackholz. Er erscheint zur gleichen Zeit wie der häufige Voreilende Ackerling (Agrocybe praecox)
• Klebriger Hörnling – Calocera viscosa
• Frühlings-Gift-Rötling – Entoloma cucullatum (Entoloma vernum). Er besitzt einen kleinen Buckel in der Hutmitte
• Durchbohrter Rosasporrübling – Rhodocollybia fodiens (Collybia fodiens)
• Weisser Eierschwamm – Cantharellus pallens. Diese Pilzart wächst im Laubwald bei Buchen, da wo es eher heiss ist
• Eichen-Steinpilz – Boletus reticulatus
• Eichen-Milchling – Lactarius quietus
• Gemeiner Orangebecherling – Aleuria aurantia
• Königs-Fliegenpilz (Brauner Fliegenpilz) – Amanita regalis. In der Schweiz ist diese Pilzart selten
• Dottergelber Spateling – Spathularia flavida
• Russbrauner Schneckling – Hygrophorus camarophyllus
• Rosa Saftling – Hygrocybe calyptriformis (Porpolomyces calyptriformis)
• Grösster Saftling – Hygrocybe punicea
• Braungrüner Zärtling (Braungrüner Rötling) – Entoloma incanum
• Zweifarbiger Lacktrichterling – Laccaria bicolor
• Natternstieliger Schwefelkopf – Hypholoma marginatus
• Dunkelrandiger Düngerling – Panaeolus cinctulus
• Rosa Rötling – Entoloma roseum
• Grüner Knollenblätterpilz – Amanita phalloides
• Horngrauer Rübling (Hornbrauner Rosasporrübling) – Rhodocollybia butyracea var. asema
• Ölbaum-Trichterling – Omphalotus illudens. Xaver fand ihn in Ligurien, bei uns erscheint er am ehesten im Jura, an warmen Orten
• Fuchsiger Trichterling (Fuchsiger Rötelritterling) – Lepista flaccida. Er wäre essbar, ist jedoch nicht schmackhaft. Wegen der Verwechslungsmöglichkeit mit dem giftigen Parfümierten Trichterling – Paralepistopsis amoenolens – wird er gemieden
• Lavendelfarbiger Rötelritterling – Lepista glaucocana
• Masken-Ritterling (Lilastieliger Rötelritterling) – Lepista personata
• Wurzel-Möhrling – Catathelasma imperiale
• Riesen-Champignon – Agaricus augustus. Pilzfruchtkörper mit einer unglaublichen Anzahl Lamellen: Xaver hat einmal 1200 Lamellen gezählt!
• Riesen-Porling (Schwärzender Porling) – Meripilus giganteus
• Riesenbovist – Langermannia gigantea (Calvatia gigantea)
• Feuer-Schüppling – Pholiota flammans